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Wenn man eine Reise tut ...

Inzwischen sitze ich „meiner Zeit“ 00:58 am nächsten Gate zum Weiterflug nach Whitehorse.
Ich erhalte WhatApp-Nachrichten aus der Familiengruppe, als wäre ich zu Hause. Lucas hat schon ein Bild unseres Truckcampers geschickt, Mara teilte mit, eine Maschine um 14.25 Uhr Ortszeit bekommen zu haben. Lucas muss uns in Etappen am Flughafen, der recht übersichtlich ist, abholen. Eine Nacht noch, dann kommt Christoph nach und das zweite Familienabenteuer durch Canada kann beginnen (naja, eigentlich hat es das ja schon!).

An der Sicherheitskontrolle in Frankfurt habe ich neue Dimensionen erreicht: mein Laptop wurde auf Sprengstoff untersucht, ha! Meins?! Mit irgendeinem Läppchen strich der Sicherheitsbeamte mehrfach über den Rechner, las den Streifen dann in ein Gerät ein und dies spukte meinen Rechner als „sauber“ aus. Was für ´ne Technik.

Der neunstündige Flug war recht angenehm (Kapitän Peter Weise hat mit Crew einen guten Job gemacht!), ich hatte einen Fensterplatz und machte es mir dort bequem. Mit meinem rauschunterdrückenden Kopfhörer habe ich mir in Ruhe zwei Filme angesehen und sogar fast zwei Stunden geschlafen. Wenn ich diese Kopfhörer abgesetzt habe, war es richtig laut im Flugzeug. Tolles Ding!

Mein Trinkflasche habe ich freundlicher Weise für das Reinigungspersonal des Flugzeugs da gelassen, könnte sie hier jetzt gut gebrauchen, aber Money „makes the world go around“ und so werde ich mir was zu trinken kaufen gehen.

Vancouver hat uns mit etwas Bewölkung, aber 22°C erwartet und trotz Klimatisierung des gesamten Flughafens ist es ordentlich warm. Es ist schon gleich zu spüren, wie anders die Menschen hier drauf sind. Kein Gemecker oder Besserwisserreien in Warteschlangen, kein unfreundliches Gesicht oder Wort. Nölende und reisegestresste Kinder werden von ihren auch gestressten Eltern nicht angemeckert, sondern mit bestimmt-liebevoller Art, zu dem gebracht, was sie machen sollen.
Und wo ich das schreibe, beobachte ich eine Oma, die ihrem Ausreißer-Enkel beim Wiedereinfangen eins auf den Hinterkopf wischt.

Mein Flug nach Whitehorse hat Verspätung und ich merke gerade rechtzeitig, dass das Gate geändert wurde, und ich mich dorthin bewegen sollte. Zwar stand immer noch Whitehorse dran, aber nicht die richtige Flugnummer.
Sicher am richtigen Flugsteig angekommen, ging es dann auch bald weiter.
Im Vergleich zu der 747-400 stieg ich dann in ein Mini-Flugzeug und befand mich neben einem gesprächigen Fluggast, der mich zu Frau Merkel und der politischen Lage in Deutschland ausfragen wollte. Recht schnell merkte er aber, dass ich Schlaf brauchte und ließ mich in Ruhe. Mit 1 ½ Std. Verspätung kam ich in Whitehorse an und die Kinder warteten schon auf mich am Kofferband um 22:05. Sie amüsierten sich über meine, für mich durchaus als salonfähig eingestufte „Jogginghose“ als Reiseoutfit, haben es mich aber sooo nicht direkt spüren lassen.

Takhini Campgroud, ca. 16 km von Yukons Hauptstadt entfernt war unser Ziel für die Nacht. Die Kinder hatten einen schönen Platz ausgesucht und am nächsten Tag sollte es in die ersten Hotsprings (heißen Quellen) gehen. Hm, Mist, Badeanzug vergessen.