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Meziadin Lake bis Salmon Glacier (British Columbia)

Heute steht das Ziel fest. Wir wollen nach Alaska! In Meziadin Lake beginnt die Stichstraße #37a Richtung Stewart (nördlichstes Bristish Columbia) und Hyder (südlichstes Alaska). Laut Reiseführer ist „die Fahrt dorthin und der Salmon Glacier bei Hyder, zu dem Besten, was diese Region den Besucher_innen zu bieten hat“.
Die Straßenverhältnisse sind sehr gut. Alles asphaltiert und breit, sodass man mit dem Gegenverkehr – auch wenn es ein voll beladener Holztruck ist – auch bei 90 bis 100 km/h klarkommt. Nichtsdestotrotz empfiehlt es sich in der Straßenmitte zu fahren, um nicht Bekanntschaft mit der „Softshoulder“ zu machen, der Böschung, die schnell abfällt. Der sehr überschaubare Gegenverkehr lässt das gut zu; es ist wenig los.
Auch haben wir Glück, dass es kaum Baustellen gibt, die mitunter langes Warten erfordern, wenn nur einspurig gefahren werden kann. Bei großen, uneinsehbaren Baustellenabschnitten wartet man auf das „Pilotcar“, das den freigegebenen Streckenabschnitt vorfährt, damit niemand meint, eigenmächtig in die Baustelle fahren zu können.
Die „Ortschaften“ wie Dease Lake, Iskut und Good Hope Lake sind eher Versorgungszentren und Tankstellen und nicht besonders erwähnenswert. Die Straße #37a führt durch eine grandiose Landschaft: der blauschimmernde Gletscher (Bear Glacier) und Wasserfälle begleiten uns. Entlang des Bear River (und es wird wieder klar, wie schön es ist, dass alle die vorbeiziehende Landschaft durch das Fenster erleben können und nicht nur die beiden, die gerade das Glück haben vorne zu sitzen, wie in anderen Campermobilen) durchfahren wir einen malerischen Canyon. Nach ca. 70 km erreichen wir Stewart und halten zunächst am Visitor Center, um mal ins Internet zu kommen. Tja, gibt gerade keins bei ihr, erklärte die freundliche Mitarbeiterin, aber drüben in der Bakery oder im Hotel. Als digital-Junkies sind Mara und ich die Ersten bei den genannten Adressen. Mara wartet noch auf Nachricht aus dem Uni-Portal der Goethe-Uni in Frankfurt (und auf viele andere Nachrichten aus dem Freundeskreis), ich wollte mal schnell ein Lebenszeichen an meinen Bruder Claus, zur Weiterleitung an die Mutter, senden – und sonstige „Digitalpost“ erledigen. Bei herrlichem Wetter sitzen wir auf der Gäste-Bank vor der Bäckerei und geben bestimmt ein lustiges Bild ab. Vier Erwachsene, alles die Handys in der Hand

Christoph erreicht eine Nachricht aus der Firma, die ihn den gesamten Tag noch umtreibt und nachts nicht gut schlafen lässt.

Wir machen uns weiter Richtung Alaska. Nun die Grenze ist eine ganz natürliche und die US-Behörden kontrollieren hier nicht! Ja, richtig, sie kontrollieren nicht - denn du kannst sonst auch nirgends hin. USA endet sozusagen am Salmon Glacier, bzw. etwas weiter hinten dran. Lucas steuert den Buddy auf der abenteuerlichen Gravleroad (Schotterpiste) sicher nach oben. Der Wagen klettert die knapp 1000 Meter katzengleich hinauf. Wer in Stewart ist und dort nicht hinfährt, ist selber schuld. Ein atemberaubender Gletscher empfängt uns bei schönstem Sonnenschein.

Wir entscheiden uns, die Nscaht hier oben bei Bear Man zu verbringen. Ein Aussteiger, der seit Jahren Bären beobachtet, täglich 10-12 km wandert, um sie zu finden und tzu fotografieren. Sein Name: Keith Scott. Er ist sehr freundlich (will auch sein Buch pder DVD verkaufen - aber nicht deswegen!) und gibt gerne Auskunft zu allerlei fragen.

Diverse ander Besucher treibt es den Weg hinauf, auch einen Schweizer, zu erkennen am Züricher Autokennzeichen, der aus seinem Fahrzeug aussteigt und zwei Mal das Schei..-Worte murmelt. Wir sehen dann, dass sein Hinterrad kaputt ist. Lucas hilft ihm kurz beim Reparieren, Ersatz hat er dabei. Seine Felge hat es erwischt und da er sich auf Weltreise befindet, muss er nach Vancouver zum VW Dealer zurück, um eine neue Felge zu bestellen, die vermutlich aus Deutschland kommen muss, da der T5 nicht inUSA/Canada verkauft wird.

Nachts wird es ruhiger oben und wir schlafen wieder mit Standheizung, diesmal nur auf 10°C eingestellt.

Für die Nacht hatten wir uns den Wecker auf 3:00 Uhr gestellt, um zu schauen, ob wir Nordlichter würden sehen können. Und ja, haben wir. Hier der Beweis.