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Und doch noch mal Alaska

Wir fahren zurück nach Carcross; da wir unserer Zeit voraus sind, sind wir etwas unschlüssig, was machen. Die Stimmung ist daher eher problematisch. Wir merken, dass die Zeit auf dem engen Raum, doch lang wird. Zu viele Berge, zu viel Wildnis, zu viel Landschaft. Mara braucht dringend eine Dosis „Offenbach“, aber vielleicht reicht auch ein Bier in einem Saloon? Christophs Plan ist nicht so aufgegangen, wie gedacht. Der Reiseführer aus 2014 war an einigen Stellen sehr veraltet. Auch hat ihn die Firma die ganze Zeit über nicht losgelassen – ein Erholungsurlaub war das nicht für ihn. Wir stellen fest, dass wir die ganze Zeit über in einem Raum zusammen sind, der nicht viel größer ist als Maras Zimmer und das ist klein, hat aber kein Bad und Küche!

Wir informieren uns nochmal über die Bahn nach Skagway. Und dann frage ich: „Ist es völlig undenkbar, dass wir alle nach Skagway fahren und die Zugfahrt wagen?“ Beste Idee des Tages! Das machen wir! Auf nach Skagway und so sehen wir Alaska doch noch einmal. Es sind nur 106 km. Die machen dem Tacho und den mehr zu zahlenden km auch nichts mehr aus.

Diesmal waren die amerikanischen Einwanderungsbehörden an uns interessiert. Da wir wegen Hyder, Alaska (zu Beginn der Reise) kein ESTA brauchten, mussten wir es jetzt, wenn auch nur für die eine Nacht lösen. Schnell haben wir noch die Vorräte auf die nicht einführbaren Lebensmittel überprüft und werden wohl vier Tomaten wegwerfen müssen. Mehr konnten wir uns nicht auf die Schnelle „reinstopfen“. Auf einem Parkplatz unweit vor der Grenze, verschenkt Christoph sie kurzerhand an einen Mann.
Für die Einreise besprechen wir, dass nur Einer redet. Christoph hat ja gerne einen Witz auf den Lippen, der nicht unbedingt immer gut ankommen muss. Alles verläuft aber prima und wir müssen nicht mal die Gebühr bezahlen, da das System für die Kreditkarte streikt. Kostenfreie Einreise nach USA, denn US-$-Bargeld hatten wir natürlich keines.
Von der vielen Fahrerei sind wir alle ziemlich platt. Skagway präsentiert sich mit zwei großen Kreuzfahrtschiffen im Hafen, die wir von weit entfernt schon ausmachen können. Ich mag diese großen Schiffe nicht. So viele Menschen da drauf.

Wir alle bemerken aber auch sofort, dass wir in den USA sind. Die Leute sind irgendwie anders drauf, nicht ganz so freundlich wie in Canada und unförmiger sowieso. Diesen Eindruck gewinnen wir aber vermutlich von den vielen Kreuzfahrttouristen, die den Ort belagern.
Nachdem wir Informationen zu Campingplatz und  Zugtickets eingeholt haben, fahren auf die beschriebene Route. Wir landen im Nirgendwo. Da wir alle sooo erledigt sind, verzichten wir auf den Platz „mit Aussicht“ und nehmen den „Nationalen Campground“. Wir freuen uns auf den Ausflug am kommenden Tag.