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Nix, außer Poop!

Ausgeschlafen stehen die nächsten vier Stunden auf der einsamen Piste an. Viertel nach acht scheint wohl unsere Startzeit zu werden.
Christoph entdeckt ein „Squirell“, das hoch oben im Baum sitzt und ob unserer Anwesenheit sich fürchterlich aufregt. Nach kurzem Gewöhnungsprozess fährt es mit seiner Arbeit, Tannenzapfen vom Baum zu pflücken und herunter zu schmeißen, fort. Christoph und Lucas erwischen es mit der Kamera.

Klettermeister

Die weitere Strecke führt uns über die Baumgrenze, durch Borealen Wald, der in Tundra übergeht und wieder durch Kornifärenwälder. Trotz intensiver Ausschau, sehen wir keine Wildtiere und sind irgendwie enttäuscht. Wir stellen fest, dass wir in 2014 wohl extrem viel Glück hatten mit der Anzahl der Tiere, die wir damals gesehen hatten

Nach etwa einer Stunde Fahrt machen wir Halt auf einer Brücke und Christoph wirft die Angel aus. Recht schnell fängt er die erste Forelle, die jetzt ausgenommen im Kühlschrank auf ihre Zubereitung wartet. Eine zweite ließ sich nicht überzeugen anzubeißen.
Mehrfach fahren wir an Poop, Hinterlassenschaften von Karibus oder Elchen? vorbei, aber kein Tier wollte sich zeigen.
Am Lapie River und gleichnamigen Canyon haben wir abermals genug von der Durchschüttelei und fahren in den Campingplatz, um zu frühstücken, um 13:00 Uhr. Während Chef Christoph (Chef heißen hier die Köche, also bitte nicht falsch einordnen!) Eier mit Speck für uns zubereitet, freundet sich Lucas mit einem weiteren Eichhörnchen an. Es hüpft auf dem Tisch herum, über Maras Buch und ist wenig scheu. Sein Interesse gilt aber in erster Linie der Tüte mit dem Brot und die Kinder lassen zu, dass es am Plastik knabbern darf. Trish nannte die Tier Ratten mit einem buschigen Schwanz. Dieser Einschätzung können wir uns zwar nicht anschließen, aber dass das Tier an unserer Brottüte knabbert, fand auch ich nicht angebracht.

Lucas kann sich nicht zurück halten und legt dem neu gewonnenen Freund dann doch ein paar Brotkrumen hin, die es sich holt, als wir unseren Verdauungsspaziergang auf dem Wanderweg in den Canyon hinunter machen. Christoph „bewaffnet“ mit Angel, Lucas mit Kamera.
Mir ist irgendwie unwohl, an einem lauten Fluss durch den Wald, wenn auch auf einem angelegten Wanderweg laufend, einem Wildtier (Bär oder was auch immer) zu begegnen, war keine berauschende Aussicht. Ich werde immer ängstlicher, das ärgert mich!

Nach einer guten Pause begeben wir uns auf die Weiterfahrt. Etwa 10% der Canol Road liegt noch vor uns. Das ist überschaubar.
Angekommen auf dem Robert Campbell Highway, den wir ursprünglich nehmen wollten, genießen wir die asphaltierte Straße, die nur ab und zu „Gravel“-Abschnitte hat. Da alle außer mir schon müde sind, übernehme ich das Steuer. Es dauert nicht lange und wir treffen auf den Yukon, den Fluss, der Namensgeber für die Provinz, durch die wir fahren, ist. Der größte Teil des Yukon fließt durch Alaska.
Vorbei an den Five Finger Rapids, die wir 1993 auch mit unserer Reisegruppe bestaunt haben, fahren wir bis Carmacks, um erneut zu tanken. Diesmal 120 Liter Diesel.
Der Klondike Highway (#2) ist nun die Straße der Wahl. Wer die Bücher von Jack London gelesen hat, dem kommt dieser Name bekannt vor. Die Straße der Abenteuerlustigen, die der Verlockung des Goldes verfallen waren. Am Tachtun Campground schlagen wir unser Lager auf. Am kommenden Tag wollten wir wieder so weit fahren, wie möglich und entsprechend früh aufstehen.
Ich verlasse das familiäre Campfire um 22:10Uhr, weil mich die Mücken erneut zu beißen beginnen. Der Rest der Familie kniffelt noch.